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 Muttermal kontrollieren

Gefährliche Muttermale erkennen

Muttermale sind häufig vorkommende Hautveränderungen, die meist harmlos sind. Sie entstehen durch eine Ansammlung von Pigmentzellen (Melanozyten) und treten in verschiedenen Farben, Größen und Formen auf. Es ist wichtig, Muttermale regelmäßig zu kontrollieren, da sie sich im Laufe der Zeit verändern können und daraus in seltenen Fällen Hautkrebs entsteht. Wir erklären wann man aufmerksam werden muss, wie verdächtige Muttermale entfernt werden und wie das Hautkrebsrisiko gesenkt werden kann.

Entstehung von Muttermalen und Hautkrebs

Einige Muttermale bestehen bereits von Geburt an. Die meisten Muttermale entwickeln sich aber in der ersten Lebenshälfte, so dass ein erwachsener Mensch mit 40 Jahren in etwa 10 – 40 Muttermale auf seinem Körper aufweist. Das ist bei jedem unterschiedlich und teils auch genetisch vorgegeben. In der Pubertät oder der Schwangerschaft kann der umgestellte Hormonhaushalt zur Entstehung von neuen Muttermalen beitragen und bestehende Muttermale können sich verändern. Ein wichtiger externer Faktor für die Entstehung und Veränderung von Muttermalen ist die UV-Strahlung, der man ausgesetzt ist.

Die UV-Strahlung ist auch der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs, einschließlich seiner gefährlichsten Form, des malignen Melanoms. Dieses kann in den Muttermalen selbst entstehen oder an anderen, vorher unveränderten Stellen der gesunden Haut. Bei der UV-Strahlung zählen nicht nur die Anzahl der Sonnenbrände. Hier ist auch die Menge der UV-Strahlung insgesamt wichtig, der man ausgesetzt ist, ob durch Sonneneinstrahlung oder Solariumbesuche. Eine besondere Rolle spielt das Kindes- und Jugendalter, in dem eine Belastung mit UV-Strahlung das Hautkrebsrisiko stärker erhöht als im Erwachsenenalter.

Zu den weiteren Risikofaktoren für die Entstehung von Melanomen zählen:

  • eine frühere Erkrankung an einem Melanom
  • Fälle von Melanomen in der engen Verwandtschaft
  • angeborene Muttermale (besonders relevant sind große Muttermale)
  • eine hohe Anzahl von Muttermalen, die im Laufe des Lebens dazugekommen sind. Bei über 100 Muttermalen am Körper besteht  siebenfach erhöhtes Risiko, am schwarzen Hautkrebs zu erkranken.
  • ein heller Hauttyp
  • das Vorkommen von atypischen Muttermalen (dysplastischen Nävi).

Wie erkennt man gefährliche Muttermale?

Die "ABCDE-Regel" kann einen ersten Anhaltspunkt dafür geben, ob Muttermale unauffällig aussehen, oder Hinweise auf Hautkrebs enthalten:

  • A: Asymmetrie: Ein gesundes Muttermal ist meist symmetrisch, in der Regel rund oder oval. Wenn eine Hälfte anders aussieht als die andere, sollte man aufmerksam werden.
  • B: Begrenzung: Ein Muttermal mit unregelmäßigen, unscharfen oder gezackten Rändern kann verdächtig sein. Achten Sie auch auf Ausläufer.
  • C: Color (Farbe): Muttermale mit zwei oder mehr unterschiedlichen Farbtönen gelten als auffällig (z.B. braun, hellbraun, schwarz, rot, weiß oder blau).
  • D: Durchmesser: Muttermale, die an ihrer dicksten Stelle größer als 5 Millimeter sind, sollten genauer untersucht werden. Melanome können allerdings auch unter 5 Millimeter groß sein.
  • E: Erhabenheit/Entwicklung: Erhabene Muttermale oder solche, die sich verändern, können problematisch sein. Zu den Veränderungen zählen u.a.: Andere Größe, Form oder Farbe, neu aufgetretene Blutung oder neu aufgetretener Juckreiz.

Muttermale, aus denen Hautkrebs entsteht, können sehr unterschiedlich aussehen. Einige zeigen alle Veränderungen der “ABCDE-Regel”, andere können wiederrum nur eine oder zwei aufweisen. Lassen Sie Ihr Muttermal deshalb im Zweifel von einem Dermatologen kontrollieren. Die regelmäßige Kontrolle der Haut durch einen Arzt ersetzt die “ABCDE-Regel” in keinem Fall.

Hautkrebs-Screening

Ein regelmäßiges Hautkrebs-Screening kann dabei helfen, Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. Dieses wird von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre bei geschulten Hausärzten und Dermatologen angeboten. Viele Krankenkassen bieten es auch schon unter 35 Jahren an und in kürzeren Intervallen, gerade für Risikopersonen, bei denen das 2-Jahres-Intervall nicht ausreicht. Es lohnt sich also nachzufragen.

Beim Hautkrebs-Screening werden alle Körperbereiche auf verdächtige Muttermale untersucht. Mithilfe eines Dermatoskops (eines speziellen Mikroskops für die Haut) können die Muttermale genauer betrachtet werden. Dabei werden Körperstellen untersucht, die man selbst nur schwer einsehen kann, wie z.B. Kopfhaut und Rücken. Einige Praxen arbeiten zudem mit digitalen Lösungen, um detaillierte Aufnahmen der Hautläsionen anzufertigen, auswerten zu lassen und deren Entwicklung über die Zeit zu verfolgen.

Verdächtige Muttermale entfernen lassen

Wenn ein Muttermal verdächtig erscheint, kann Ihr Arzt empfehlen, es entfernen zu lassen. Das heißt aber noch nicht, dass Hautkrebs vorliegt. Erst durch die histopathologische Untersuchung des entnommenen Gewebes kann festgestellt werden, ob es sich wirklich um eine bösartige Veränderung handelt oder nicht.

Die Entfernung erfolgt meist in einem kleinen, ambulanten Eingriff unter örtlicher Betäubung mit Skalpell oder Hautstanze. Von einer Entfernung mit Laser wird hingegen abgeraten, danach lässt sich das Muttermal nämlich nicht mehr auf Bösartigkeit untersuchen.

Was ist nach dem Eingriff zu beachten?

Ihr Arzt wird Sie individuell über das Verhalten nach dem Eingriff aufklären. Dazu gehören Informationen zum Verbandswechsel und wie lange Sie sich körperlich schonen müssen. Die Fäden werden in der Regel nach zwei Wochen gezogen, womit der Heilungsprozess aber noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Grundsätzlich sollten Sie für 8 - 12 Monate auf eine intensive Sonneneinstrahlung und Solariumbesuche verzichten und für 1 - 3 Monate Saunagänge vermeiden.

Tipps zur Prävention von Hautkrebs

Zum Schluss noch einige Ratschläge, um der Entstehung von Hautkrebs vorzubeugen:

  1. Schützen Sie Ihre Haut vor direkter Sonneneinstrahlung durch passende Kleidung und Schatten. Vermeiden Sie intensive Sonneneinstrahlung, gerade durch die starke Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr.
  2. Verwenden Sie Sonnecreme, die vor UVA und UVB Strahlung schützt und einen Lichtschutzfaktor von 50+ aufweist.
  3. Passen Sie besonders auf Ihre Kinder auf. Im Kindes- und Jugendalter erhöhen UV-Strahlung und Sonnenbrände das Hautkrebsrisiko um das Zwei- bis Dreifache, mehr noch als im Erwachsenenalter.
  4. Lassen Sie Ihre Muttermale regelmäßig vom Hautarzt kontrollieren. Je früher Hautkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Wenn Sie verdächtige Veränderungen an einem Muttermal beobachten, sollten sie sofort einen Termin bei Ihrem Hautarzt ausmachen.


Quellen:

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